Salzteig




Um Salzteigbilder herzustellen benötigt man Mehl und Salz.
Am besten nimmt man helles Mehl (Weizenmehl Type 405). Bei dem Salz reicht es aus, wenn man das Preiswerteste nimmt. Aber man sollte drauf achten, daß das Salz feinkörnig ist. Grobes Salz läßt sich zur Not in einem elektrischen Zerkleinerer (evtl alte Kaffeemühle) verfeinern. Ansonsten braucht man für Salzteig die gleichen Utensilien wie zum Backen. Eigentlich kann man alles benutzen, was einem hilft, originelle Formen und phantasievolle Muster herzustellen.

TIP 
Eine Brief- oder Backwaage, die für kleine Mengen (ca. 20g) geeignet ist, und ein Lineal helfen, vorgeschriebene Gewichte und Größen einzuhalten!

Salzteig aus Weizenmehl

Je nachdem, was modelliert werden soll, bereitet man den Teig mit mehr Mehl oder Wasser zu. Sollte der Teig krümeln, gibt man noch Wasser hinzu. Bleibt er an den Händen kleben, muß Mehl hinzugefügt werden. Grundsätzlich gilt Salz und Mehl zu gleichen Teilen mit Wasser mischen. Also 200g Mehl und 200g Salz mit 125ml Wasser vermischen und zu einen glatten, geschmeidigen Teig kneten.
Salzteig läßt sich auch leicht einfärben. Dazu braucht man nur ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe, die mit den Teig vermischt und verknetet wird. Man muß aber beachten, daß man den Teig in so viele Teile aufteilt, die man einfärben will. Will man den Teig in nur einer Farbe färben, genügt es, wenn die Farbe zusammen mit den Zutaten verknetet wird. Grundsätzlich gilt, daß der Teig so lang durchgeknetet wird, bis er eine gleichmäßige Färbung hat.
Auf je 100g Teig gibt man 2 Tropfen blau, oder 5 Tropfen rot, oder 2 Tropfen gelb, oder 2 Tropfen grün hinzu. Um eine lila Färbung zu erhalten nimmt man 3 Tropfen rot und 1 Tropfen blau. Für braun genügt ein gestrichener Teelöffel Kakao (bei Bedarf noch einen Esslöffel Wasser zufügen) Verschiedene Brauntöne erzielt man mit löslichem Kaffee, den man vorher in Wasser aufgelöst hat.

Die Verarbeitung und das Modellieren
Am besten verarbeitet man Salzteig direkt auf dem Backblech. Die Rückseite wird dadurch glatt und es entstehen keine Schäden durch den Transport vom Arbeitsplatz zum Backblech. Das Backblech sollte ein wenig feucht sein, vor dem Arbeitsbeginn mit einem feuchten Pinsel einstreichen. So bilden sich keine Luftblasen zwischen dem Blech und dem Teig. Denn je dichter der Teig mit dem Blech verbunden ist, umso glatter wird später die Rückseite.
Das Trocknen  ist sehr wichtig. Man beginnt zuerst mit Oberhitze, bis die Oberfläche weiß ist. Dann kann sie sich nicht mehr verformen. Dann das Backblech auf die mittlere Schiene im Ofen setzen.
Man sollte jedoch seinen "Kuchen" gut beobachten. Wölbt er sich vom Blech nach oben, ist die Temperatur zu hoch. Reduziert man dann die Hitze nicht, bilden sich Risse auf der Rückseite.

Es gibt verschiedene Trocknungsmethoden.
1. Das Luftrocknen
Allerdings dauert es lange, kostet dafür aber keinen Strom. Außerdem bekommen die Modelle leichte Wölbungen nach innen auf der Rückseite. Der weiche Teig zieht sich nach innen, weil durch den Trocknungsvorgang das Wasser verdunstet - man rechnet für 1mm Dicke etwa 1 Tag Luftrocknen. Im Sommer kann sich für die Trocknung die Sonne zunutze machen. Die modellierten Teile dazu einfach in die Sonne legen.

2.Trocknen im Backofen (Weißblech)
Meine Faustregel bei einer Dicke von 1/2 cm ist:
je 1 Stunden bei 75°C
je 1/2 Stunde bei 100°C
je 1/2 Stunde bei 125°C
je 1 Stunde bei 150°C

Für das Bräunen kommen noch zusätzlich 5 bis 30 Minuten bei 200°C hinzu. Bei Teilen, die dicker sind, erhöht sich die Zeit bei 75°C pro 1/2 cm Dicke um 1 Stunde.

Beispiel:
Ist ein Teil 1,5 cm hoch, würde die Backzeit
je 3 Stunden bei 75°C
je 1/2 Stunde bei 100°C
je 1/2 Stunde bei 125°C
je 1 Stunde bei 150°C betragen.

HINWEIS:
Bei Schwarzblech jeweils 25°C niedriger schalten, da das Blech heißer wird.

3. Kombiniertes Trocknen:
Hierbei läßt man die modellierten Teile erst einige Tage an der Luft trocknen und setzt dann den Trocknungsvorgang im Backofen fort. Diese Art des Trocknen ist besonders günstig für dicke Teile, z.B. bei Kränzen und vergleichbaren Modellen.

4.Trocknen im Heißluftherd oder Heißluftgrill
Hier kann man nach obigen Angaben trocknen beziehungsweise backen. Die Stromkosten sind allerdings geringer, da in einem Heißluftherd mehrere Backbleche zur gleichen Zeit benutzt werden können.
Im Heißluftgrill (Tischgerät) spart man Strom, da nur ein kleiner Raum beheizt wird.
 

Woran erkennt man, ob die Teile durch und durch trocken sind?
Dazu mit dem Zeigefinger auf die Oberseite klopfen. Klingt es dumpf, ist das Modell innen noch feucht und sollte noch im Ofen bleiben; klingt es tönern, ist das Modell trocken.
Hat sich ein Modell bereits vom Blech gelöst, kann man es auf einen Küchenhandschuh legen und von unten abklopfen.
 

Die Trockenzeit für gefärbte Salzteigmodelle
bei 1/2cm Dicke
je 1 Stunde bei 50°C
je 1/2 Stunde bei 75°C
je 1/2 Stunde bei 100°C
je 1 Stunde bei 125°C
Die erste Stunde bei 50°C verlängert sich wieder je nach Dicke des Modells.

Sehr Wichtig!!!
Modelle aus gefärbtem Teig (außer mit Kakao gefärbtem Teig) sollten nicht höher als bei einer Temperatur von 125 °C gebacken werden, da sich sonst die Farben verändern.

Das Bräunen
Wenn die Teile komplett trocken sind, erhöht man die Temperatur im Backofen auf 200°C. Am besten bleibt man in der Nähe und beobachtet das Bräunen, um den gewünschten Bräunungsgrad exakt zu erreichen.
Sollte es passieren, daß einige Stellen dunkler sind als andere, kann man sie mit Alufolie abdecken, um sie so vor der Hitze zu schützen.
Durch das spätere Lackieren kommt die Bräunung noch stärker zum Vorschein.

Farbwirkung durch Backen und Glasieren
Man kann die Oberflächen auch ohne Farben verschieden gestalten.

Salzglasur
Eine gleichmäßige Farbe in Braun-Beige bekommt man durch eine "Salzglasur". Die Teile werden, während sie im Ofen trocknen, in der letzten Stunde bei 150°C mehrmals mit Salzwasser überpinselt.
Da durch das Auflösen der Salzkristalle an der Oberfläche eine "Salzglasur" entsteht, braucht man die so behandelten Teile kaum noch lackieren.

Weiß
Die Oberfläche bleibt weiß beim Luftrocknen oder beim Trocknen im Ofen bei einer Temperatur, die nicht höher als 125°C sein darf.

Bemalen und Lackieren
Um leuchtende Farben und eine glatte Oberfläche zu bekommen, sollte man die zu bemalenden Flächen erst grundieren.
Dies kann man mit Deckweiß oder weisser Fassadenfarbe erreichen, die man mit einem Borstenpinsel aufträgt.
Für das eigentliche Bemalen verwendet man dann am besten Wasserfarben.
Treten nach dem Trocknen der Farbe Risse auf, wurde die Farbe zu dick aufgetragen oder sie verträgt sich nicht mit dem Teig. Im letzteren Fall sollte man auf Farben anderer Fabrikate ausweichen.

Beim Lackieren ist zu beachten, daß dünnflüssige (Klar)Lacke nur wenig Schutz bieten. Sie ziehen in den Teig ein und das Modell muß mehrmals lackiert werden.
Allerdings kann man ruhig einen dünnflüssigen Lack verwenden, wenn man nur die Bräunung hervorheben will.
Die dickflüssigen (Klar)Lacke bieten einen besseren Schutz vor Feuchtigkeit. Man muß jedoch das Modell VON ALLEN SEITEN lackieren, auch die Rückseite.
Wer Hochglanz nicht mag, kann auch einen matten Klarlack verwenden.





Die Gestaltung von Salzteig

Ausstechen mit Backförmchen
Den Teig mit einem Nudelholz ca 1/2 cm dick ausrollen, am besten gleich auf dem Backblech.
Fügt man Teile aneinander, sollte man die aneinanderstoßenden Kanten mit einem feuchten Pinsel bestreichen. Der Kleberanteil im Mehl sorgt dann für die optimale Verbindung.
Setz man Teile aufeinander, sollte nur die Rückseite des Teils, welches aufgelegt wird mit Wasser bestrichen werden. Um sicher zu gehen, daß sich keine Farbunterschiede durch das Wasser zeigen, sollte man das fertige Objekt vor dem Backen noch einmal mit Wasser bepinseln.

Ausschneiden nach Schablone
Den Teig 1/2 cm dick ausrollen. Nun die vorher angefertigte Schablone auflegen und mit einem  spitzem scharfen Messer an den Rändern der Schablone entlang schneiden.
Schablone entfernen, und die Schnittkanten mit Wasser befeuchten und anschließend mit einem Modelierstab oder Schaschlikstäbchen glattstreichen.
Die Schablonen sollte man aus beschichteter Pappe herstellen, da sie feuchtigkeitsabweisend ist. Diese beschichtete Pappe ist im Handel als Tortenunterlage erhältlich. Normale Pappe bleibt auf den Teig haften.

Arbeiten mit Hilfsmitteln
Mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln lassen sich schöne Effekte erzielen.
So lassen sich z.B. mit einem Zahnstocher oder einem Schaschlikstäbchen Lochmuster in den Teig stechen. Zudem kann man mit diesen Hilfsmitteln die Teigoberfläche gut aufrauhen.
Mit Spritzbeutel-Tüllen kann man runde und sternförmige Muster in den Teig drücken.
Einen Kamm kann man zur Herstellung von Blattmaserung benutzen, aber auch nur einfache punktförmige Vertiefungen in den Teig drücken. Dazu den Kamm einfach nur in den Teig drücken, nicht ziehen.
Mit der Knoblauchpresse erzielt man dünne, spaghettiartige Teigstränge, die als Haare bei Figuren, Fell bei Tiermodellen oder andere Muster verwenden kann.

Eindrücken von Gegenständen
Durch das Eindrücken von Gegenständen (z.B. Knöpfen, Gräsern usw.) in den Teig entstehen negative 
Konturen. Wenn man Knöpfe mit einem schönen Muster benutzt, sollte man, um sie leichter 
herauszubekommen, eine sogenannten Knopfstempel herstellen. Am einfachsten ist es, durch die 
Knopflöcher ein Stück Zwirn zu ziehen oder den Knopf, wenn er nicht mehr benötigt wird, auf 
einen Holzdübel zu kleben. Am besten klebt dabei Pattex. Hat der Knopf eine Schlaufe, in den 
Holzdübel ein kleines Loch bohren, mit Pattex auffüllen und dann den Knopf mit der Schlaufe 
hineinsetzen.
Beim Eindrücken von Gräsern, Getreide und ähnlichem, werden diese erst mit den Fingern leicht in 
den Teig gedrückt. Dann die Teig von unten (Stiele) nach oben vorsichtig und gleichmäßig ausrollen. 
Die Gräser und evtl. zurückgebliebene Reste später mit einer spitzen Pinzette oder, wenn's geht, 
mit der Hand entfernen, ohne den Teig zu beschädigen.
Um das Gegenteil zu erzielen, also reliefartige Muster, kann man Holzmodeln benutzen oder 
Gipsabdrücke. Bei beiden Vorlagen gilt, daß die Formen mit mehl ausgepudert sein müssen, und 
den Teig wieder leicht aus der Form zu bekommen. Anschließend werden die Ränder mit einem 
scharfen Messer glattschneiden. Auch Formen für Gipsmodelle, wie Häuser, können benutzt 
werden, wenn die Formen nicht zu tief sind.

Herstellen von Teigsträngen
Mit geschlossenen Händen rollt man ein Teigstück hin und her spreizt dabei die Finger auseinander. 
Je nach Länge und Durchmesser der Stränge so lang rollen, bis die gewünschte Stärke und Länge 
erreicht ist.

Kränze - geflochten und geschlungen
Ein Kranz besteht aus 2 bzw. 3 gleichlangen Teigsträngen. Diese werden zunächst parallel 
nebeneinander gelegt, dann beginnt man in der Mitte mit den linken Strang, der über den 
Mittleren gelegt wird. Dann den rechten Strang über den Linken legen. Die untere Hälfte des 
Zopfes flechten, dann die obere. Dadurch, daß man beim Flechten einer Zopfes in der Mitte 
beginnt, erhält man ein gleichmäßiges Ergebnis. Beginnt man an den Enden, können die Stränge 
sehr leicht reissen.
Bei dem geschlungenen Kranz, der aus 2 Strängen besteht, legt man die Stränge in der Mitte 
über Kreuz, und dann werden sie jeweils nach aussen geschlungen.
Um die Kränze zu schließen, kann man alle Enden gerade schneiden, sie anfeuchten und dann fest zusammendrücken. Oder man schneidet die Teigenden schräg an. Allerdings jeden einzeln, und zwar 
den einen nach unten schräg, den anderen nach oben, so daß sie aufeinander passen. Ebenfalls 
anfeuchten und aufeinanderdrücken. Diese Methode ist zwar etwas komplizierter, als die Erste, 
aber garantiert einen besseren Halt. 

Blätter
Um gleichmäßige Blätter herzustellen, sollte man von einer Teigrolle gleich große Scheiben abschneiden. 
Kneten, zwischen den Händen zu kleinen Kugeln formen. Anschließend plattdrücken. Mit Zeigefinger
und Daumen die Spitze modellieren. Dann mit einem Modellierstäbchen oder Messerrücken die 
Blattrippen hineindrücken.

Blüten
Aus gleich großen Kügelchen lassen sich einfach Blüten herstellen, indem man die Kügelchen 
aneinanderreiht und - je nach Gefallen - in die MItte mit einem Zahnstocher ein Loch pikst. Aus 
diesen Kügelchen lassen sich auch Blütenblätter formen, indem man sie zu Scheiben drückt und sie 
dann versetzt aneinanderfügt. Je nach gewünschter Größe 3 oder 5 Blätter herstellen.

Verzierungen
Zum Verzieren kann man verschiedene Materialien benutzen. So sind auch Nelken, Pfefferkörner, 
Senfkörner und sogar Trockenblumen geeignet. Allerdings sollte man dann darauf achten, daß die Backtemperatur von 125°C nicht überschritten wird, da sonst die Farben darunter leiden.

Bei Anhängern sollte ein Loch für den Anhänger mit einem Strohhalm ausgestochen werden. Den Halm 
im Loch belassen, damit es erhalten bleibt. Erst nach einer Stunde Backzeit den Halm entfernen. Je 
nach Modell kann man auch den Faden zum Aufhängen gleich mit hinein modellieren.




© G.Lippke / Finchen 1999 - Update 2006
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